Ehemalige BioWare-Entwickler haben ihre Perspektiven zu *Dragon Age: The Veilguard* und den aktuellen Aussagen von EA-CEO Andrew Wilson zu dessen kommerziellem Erfolg geteilt.
Während einer Ergebnispräsentation erklärte EA-CEO Wilson, das Spiel habe „kein ausreichend breites Publikum erreicht“. Diese Einschätzung folgte auf EAs Entscheidung, BioWare ausschließlich auf *Mass Effect 5* zu fokussieren – was Umsetzungen und Entlassungen im *Veilguard*-Team zur Folge hatte.
Laut EA spielten 1,5 Millionen Nutzer *Dragon Age: The Veilguard* im Launch-Quartal – fast 50 % unter den Prognosen. Entwicklungsberichte deuten auf erhebliche Herausforderungen hin, darunter Führungswechsel und eine Umstellung von Live-Service-Elementen auf ein klassisches Singleplayer-RPG während der Produktion.
Wilson betonte, zukünftige RPGs müssten „Shared-World-Features und tiefere Spielerbindung“ mit starken Narrativen kombinieren, um EAs kommerziellen Erwartungen gerecht zu werden. David Gaider, ehemaliger BioWare-Narrative-Lead und heute Creative Director bei Summerfall Studios, kritisierte diese Sichtweise:
„Die Lehre sollte nicht sein, dass wir mehr Live-Service brauchten“, so Gaider. „Wir sollten untersuchen, warum frühere erfolgreiche Teile der Reihe funktionierten und darauf aufbauen – ähnlich wie Larian mit *Baldur’s Gate 3*.“
Mike Laidlaw, ehemaliger Creative Director von *Dragon Age*, äußerte schärfere Kritik zur Umwandlung beliebter Singleplayer-Franchises:
„Das Grundgerüst eines IPs entscheidend zu verändern, funktioniert selten“, erklärte Laidlaw. „Mir wäre nie in den Sinn gekommen, genau das zu entfernen, was Spieler lieben, und das für eine Lösung zu halten.“
Durch die Umstrukturierung konzentriert sich BioWare nun unter erfahrener Leitung ausschließlich auf *Mass Effect 5*. EA-CFO Stuart Canfield begründete die Änderungen als notwendige Anpassung an Marktrealitäten:
„Unsere Ressourcenverteilung spiegelt wider, wo wir im heutigen Spielemarkt das größte Potenzial sehen“, so Canfield zum Downsizing des Studios.
